„Die Demokraten bringen uns den Volkstod“ – Von den Spreelichtern zur AfD

Von den wegen ihrer „Wesensverwandtschaft mit dem Nationalsozialismus“ verbotenen „Spreelichtern“ in den Brandenburger Landtag: Martin Lang, der einst bei der „Widerstandsbewegung in Südbrandenburg“ aktiv war, arbeitet mittlerweile für die Landtagsfraktion der AfD.

Bekannt wurden die „Spreelichter“ unter anderem für ihre nächtlichen Fackelmärsche, bei denen bis zu 200 Neonazis, konspirativ organisiert, mit weißen Masken durch kleine Orte in Brandenburg und Sachsen zogen. Die „Spreelichter“ waren auch wegen ihrer aggressiven Propaganda zeitweise eine Innovationskraft des bundesweiten Neonazismus. Ihre PR-Stands können als Vorläufer des späteren IB-Aktivismus gesehen werden. Die Parole war: „Die Demokraten bringen uns den Volkstod“.

Die „Spreelichter“ sind auch mitunter dafür verantwortlich, dass sich in Südbrandenburg eine aktive rechte Kampfsportszene festigen konnte. Bereits im Herbst 2011 führte das „Widerstandsnetzwerk in Südbrandenburg“ ein Kampfsporttunier durch. Heute sind ehemalige Spreelichter-Funktionäre wie Martin Lang „in der Mitte der Gesellschaft“ – so wie es in den Berichten über die Zustände in Burg und Südbrandenburg zurecht oft beschrieben wird. Die Spreelichter-PR-Kenntnisse kommen nun beispielsweise bei Langs Werbeagentur zur Geltung, die unter anderem ein Imagefilm für die Stadt Cottbus verantwortet. Auch „Zukunft Heimat“ profitierte von den PR-Kenntnissen der Spreelichter und somit vom militanten Neonazismus.

Zuletzt besuchte Martin Lang eine Kundgebung der „Bürgerinitiative Unser Lübben“, die sich gegen den Bau einer Asylunterkunft richtete. Dort sprach er mit Dennis Hohloch (AfD), der in seiner Rede sagte, dass der Verfassungsschutz gegen das deutsche Volk arbeiten würde. Bei der Kundgebung in Lübben wurde verschiedentlich betont, dass die Teilnehmenden „nicht rechts“ und „keine Fremdenhasser“ seien. Tatsächlich ist die BI ein Ausdruck der Bewegungspolitik der rechtsextremen AfD. Parteifunktionäre wie Hohloch und Steffen Kotré redeten. Wenn Martin Lang nicht in Lübben demonstriert, filmt er z.B für die AfD Fraktion, wie vor ein paar Wochen im Innenhof des Landtags, als Birgit Bessin eine Rede anlässlich des internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter- & Transphobie halten sollte.

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